Buch-Tip
Rieselfelder - Münster (NRW)
Vögel beobachten & fotografieren III
fotolulu
Band 3 von 5 in dieser Reihe
Paperback
80 Seiten
ISBN-13: 9783751976442
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 05.08.2020
Farbe: Ja
Wildlife photographer, author & designer
Das Europareservat „Rieselfelder Münster“ liegt etwa 6 km nördlich des Stadtzentrums von Münster. Dieses von Menschenhand geschaffene Feuchtgebiet auf den ehemaligen Verrieselungsflächen der Stadt hat als bedeutender Rast- und Mauserplatz für Zugvögel eine wichtige Verbindungs- und Trittsteinfunktion für europaweit bedrohte Vogelarten.
Aus der Luft gesehen bieten die Rieselfelder das Bild einer großen Seenplatte mit über 100 Einzelteichen. Deutlich ist die Zweiteilung des Gebietes. Im nördlich gelegenen Naturschutzgebiet hat sich die ursprüngliche schachbrettartige Parzellierung weitgehend erhalten. Das südöstlich angrenzende, erst 1999 wieder vernässte Naturerlebnisgebiet ist weniger klar gegliedert.
Beide Gebiete zusammen sind als Europäisches Vogelschutzgebiet ein Baustein des Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 zur Erhaltung des europäischen Naturerbes und unterliegen internationalen Schutzbestimmungen.
Lebensräume
Die Rieselfelder sind ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume mit einer Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Viele Teiche im Reservat haben eine typische Zonierung von offenen Wasserflächen über Schlammfluren bis hin zu randlichen Röhrichten. Vor allem im Naturerlebnisgebiet nehmen feuchte Weiden und Wiesen große Bereiche ein. Streuobstwiesen und Brachen ergänzen das Angebot an Biotopen. Welcher Lebensraum von den Tieren bevorzugt wird, hängt auch von ihrer Spezialisierung und ihrer Mobilität ab. Während Vögel meist mehrere Biotope nutzen, gibt es beispielsweise unter den Insekten ausgesprochene Feinschmecker, deren Vorkommen an bestimmte Nahrungspflanzen gebunden ist.
Infolge der Bewässerung mit dem gereinigten Abwasser sind nach 1975 Amphibien, Reptilien (Ringelnatter!) und Fische heimisch geworden.
Typisch für die Rieselfelder sind die niedrigen Wasserstände, die von 1 bis etwa 60 cm reichen. Seit 2013 werden – zumeist in geschlossenen Schilfformationen – Blänken mit einer Wassertiefe von etwa 80 cm ausgehoben. Diese vergrößern die Lebensraumvielfalt und erlauben Fischen, auch härtere Winter zu überstehen. Ihnen folgen dann die fischfressenden Vogelarten.
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"Wer Bilder klaut bekommt Ärger - wer fragt bekommt sie in der Regel für die private und wissenschaftliche Nutzung geschenkt!“