Wildlife photographer, author & designer
Hier sind ein paar Vögel beschrieben, die in den Wäldern leben.
Auf in den Wald!
Im Wald leben viele Vogelarten. Dort ist das Beobachten allerdings nicht so einfach. Die meisten Vögel im Wald sind recht scheu und nur kurz zu sehen. Wie schon erwähnt, solltet ihr unbedingt mit euren Eltern sprechen, damit sie wissen wo ihr auf der „Pirsch“ seid. Am besten ihr geht mit einem Freund oder einer kleinen Gruppe los - „Viele Augen entdecken mehr!“
Im Wald kommt noch eine weitere interessante Art der Vogelbestimmung hinzu. Die Vögel erkennt man natürlich auch an ihrem Gesang. Vielleicht lasst ihr euch zum Geburtstag eine Vogelstimmen-CD schenken und ihr werdet sehen (hören) wieviel Spass das macht.
Also Freunde geschnappt und mit offenen Augen und Ohren ab in den Wald...
Klick auf das Vogelbild um mehr zu erfahren
Baumpieper
Anthus trivialis
Beschreibung
Größe 15 cm Gewicht 20-25 g Etwas kleiner als die Feldlerche, mit längeren Beinen, Körperoberseite warm braun mit dunklen Streifen. Unterseite hell, die rötlichbraune Brust ist dunkel gestrichelt, Schwanz mit weißen Kanten, der Schnabel ist lang und dünn. Ähnelt stark dem Wiesenpieper, ist aber kräftiger, der Mantel ist einfarbiger. Die Brust ist mit großen Flecken besetzt, die sich an den Flanken zu unregelmäßigeren feinen Streifen anordnen als beim Wiesenpieper. Am besten sind die beiden Arten am Gesang und an den Rufen zu unterscheiden. Schauflug : fliegt meist von einer Baumspitze los und steigt mit flatternden Flügelschlägen nach oben, um dann fallschirmartig mit angehobenen Flügeln und gespreiztem Schwanz wieder zum Ausgangspunkt zurückzugleiten. Beim Anstieg wird der dabei vorgetragene Triller beschleunigt; sinkt beim Abwärtsgleiten kaskadenartig mit vielen Variationen. Bewegt sich am Boden schleichend und geduckt und wippt dabei häufig vorsichtig mit dem Schwanz.
Zugvogel; brütet in ganz Europa außer in Irland und auf der Iberischen Halbinsel. Überwintert im Sahel und in Ostafrika. Wegzug August-September, Heimzug April-Mai.
Lebensraum
Kahlschläge, Waldgebiete mit Freiflächen, wo er nach Nahrung sucht, fliegt bei Störung sofort in einen Baum. Im Gebirge bis zur Baumgrenze.
Nahrung
Nahrungssuche am Boden : Insekten und ihre Larven (Käfer, Heuschrecken, Zweiflügler, Hautflügler, Schmetterlinge), Spinnen, manchmal kleine Sämereien.
Fortpflanzung
Brütet gut versteckt in der Vegetation am Waldrand in einer kleinen Mulde in einem Nest aus trockenem Pflanzenmaterial, das mit dünnen Halmen ausgelegt wird. Legt 2mal jährlich, Ende April-Mai und Ende Juni-Anfang Juli 4-6 verschieden gefärbte, braun und schwarz gefleckte Eier von 21 mm Größe. Brutdauer 13-14 Tage, Nestlingszeit 12-13 Tage.
Buntspecht
Dendrocopos major
Beschreibung
Größe 22-23 cm Spannweite 34-39 cm Gewicht 70-90 g Häufigster der schwarz, weiß und rot gezeichneten Spechtarten, etwas kleiner als der Grünspecht . Die weißen Wangen sind ohne Unterbrechung schwarz umrandet : im Unterschied zu den anderen Arten zieht sich die schwarze Markierung kontinuierlich vom Schnabel bis in den Nacken. Der Unterbauch ist rot, die Flügel haben einen großen, weißen Fleck. Das Männchen hat einen roten Hinterkopf, die Jungvögel haben bis Ende November eine rote Kopfplatte und einen rosafarbenen Unterbauch. Das weiße Bauchgefieder wird durch den Kontakt mit der Rinde im Laufe der Zeit schmutzig.
Standvogel in ganz Europa bis auf Irland und Nordskandina-vien, in manchen Jahren ausgelöst durch einen Mangel an Koniferenzapfen im Winter invasionsartiger Einflug nordischer Populationen.
Lebensraum
Nadel- und Laubwald, Parks, Gärten. Im Gebirge bis zur Baumgrenze.
Nahrung
Insekten und ihre Larven, Eier, nestjunge Vögel, Baumsamen, vor allem im Winter auch Koniferensamen. Klemmt die Zapfen in Astgabeln oder Spalten in der Borke der Bäume ("Spechtschmieden"), um die Samen herauszuholen.
Fortpflanzung
Brütet in 2-10 m Höhe in einer Höhle, die mit Spänen ausgelegt wird, baut die Höhle meist in kranken Bäumen oder im Weichholz. Legt Ende April-Mai, in höheren Lagen auch später 4-7 weiße Eier von 26 mm Größe. Brutdauer 15-16 Tage, Nestlingszeit 20-24 tage.
Haubenmeise
Parus cristatus
Beschreibung
Größe 11,5 cm Gewicht 10-13 g Kleine Meise mit schwarzer, weiß gesäumter Haube, die beim Weibchen in der Regel etwas kleiner ist als beim Männchen. Das Gesicht ist weiß mit schwarzer Wangenzeichnung, schwarzem Kehllatz und schwarzem Halsring; Körperoberseite einfarbig rotbraungrau, Flanken mit schwach rötlicher Tönung, ansonsten ist die Unterseite cremeweiß.
Standvogel; brütet in ganz Europa außer auf den Britischen Inseln, den Mittelmeerinseln, in Italien und Nordskandinavien.
Lebensraum
Ganzjährig territorial, an Nadelwald gebunden, am häufigsten in alten Kiefernwäldern, seltener in Mischwäldern und ganz selten in reinen Laubwäldern.
Nahrung
Spinnen, Insekten und ihre Larven (vor allem Raupen); im Winter Samen von Koniferen, Bucheckern, Wacholderbeeren.
Fortpflanzung
Baut oder erweitert in einem morschen oder kranken Baum eine Höhle, nutzt aber auch alte Nester von Zaunkönigen oder Eichhörnchenkobel, brütet manchmal zwischen den Zweigen von besetzten Greifvogelhorsten. Das Nest besteht aus Moos, Flechten und Halmen, das Innere wird mit Haaren, Daunen und Wolle ausgekleidet. Legt 1-2mal jährlich, Ende März-Mai und im Juni oder später 5-7 weiße, rotbraun gefleckte Eier von 16 mm Größe. Brutdauer 13-15 Tage, Nestlingszeit 16-20 Tage.
Schwanzmeise
Aegithalos caudatus
Beschreibung
Größe 12-14 cm Gewicht 7-9 g Sehr kleine Meise, rundliche Silhouette mit einem längerem Schwanz als der Körper und runden Flügeln. Gefiederzeichnung schwarz, weiß und rötlichbraun. Bei der nordöstlichen Unterart "caudatus" ist der Kopf einfarbig weiß, bei der kontinentaleuropäischen und britischen Unterart "europaeus" erstreckt sich über den Augen von der Stirn bis zum Nacken ein schwarzes Band. Bei "ibericus" in Spanien sind die Wangen außerdem dunkel gestreift. Im Herbst und im Winter streifen kleine Familientrupps von 8-12 Vögeln umher. Häufiger und vertrauter Vogel, der sehr lebendig und friedlich ist. Turnt meistens in Bäumen oder im Gebüsch von Ast zu Ast und fliegt nur über kurze Distanzen mit unsicherem und langsamem Flug.
Standvogel, brütet in ganz Europa bis auf Sardinien und Nordskandinavien.
Lebensraum
Laub- oder Mischwälder mit dichtem Unterholz, feuchte Knicklandschaften, Parks und Gärten, Lichtungen. Im Gebirge bis zur Waldgrenze.
Nahrung
Kleine Insekten, ihre Eier und Larven ; Spinnen ; im Winter auch Samen und Knospen.
Fortpflanzung
Brütet niedrig im Gebüsch oder bis in 15-20 Meter Höhe auf Bäumen in Stammnähe oder in einer Astgabel. Baut ein sackförmiges Nest mit seitlichem Eingang im oberen Bereich. Die dicken und elastischen Außenwände werden aus Flechten, Moos, Spinnweben und Pflanzenfasern verflochten, von innen wird es mit Haaren und vielen Federn ausgekleidet und von außen mit Flechten, Rindenstücken, Knospenschuppen und Blüten getarnt. Legt 1-2mal jährlich Mitte April-Mitte Mai und im Juni 7-12 weiße, manchmal rotbraun gepunktete Eier von 14 mm Größe. Brutdauer 13-14 Tage, Nestlingszeit 15-16 Tage.
Girlitz
Serinus serinus
Beschreibung
Größe 11 cm Gewicht 10-14 g Kleiner Finkenvogel von der Größe einer Blaumeise, nah verwandt mit dem Kanarienvogel, mit kurzem Kegelschnabel und gekerbtem Schwanz. In beiden Geschlechtern : unauffälliges Gefieder, grünlichgelb mit schwarzen Längsstreifen und gelber Bürzel. Männchen : Kopf und Brust gelb. Weibchen und Jungvögel : matter als das Männchen, bis auf den Bürzel keine weitere gelbe Färbung. Beim Abflug ist der gelbe Bürzel zu sehen, im Flug ohne auffällige Flügel- oder Schwanzzeichnung; der Flug ist leicht und wellenförmig. Das Männchen singt gut sichtbar von einer hohen Warte aus. Der hohe, klirrende Gesang erinnert an einen quietschenden Kinderwagen. Manchmal steigt der Vogel dabei mit langsamen und weiten Flügelschlägen schmetterlingsartig 10-20 Meter auf, um nach der Landung die Strophe zu beenden. Eher gesellig, oft paarweise oder in Trupps, schließt sich auch mit anderen Finkenvögeln zusammen.
Teilzieher ; brütet im Kontinentaleuropa und im äußersten Süden der Britischen Inseln ; fehlt in Irland, in Schottland und in Skandinavien ; in Belgien ist er selten geworden. Im Winter gesellen sich die englischen und die osteuropäischen Vögel zu den mittel- und westeuropäischen Standvögeln. Ein Teil der Populationen aus ganz Europa zieht im Winter südwärts bis zum Maghreb. Wegzug September-Oktober, Heimzug März-April.
Lebensraum
Alleen, Parks und Gärten, Obstwiesen, Friedhöfe mit Baumbestand, Kulturland mit Bäumen, im Süden vor allem Nadelbäume : Macchie, Pinien- und Olivenhaine. Eher südlicher Vogel, der im Bergland nicht höher als 1000 Meter vorkommt.
Nahrung
Nahrungssuche vorzugsweise am Boden : verschiedene Samen, vor allem von Stauden an Wegrändern, Knospen und Keimlinge, im Sommer auch Insekten und Früchte.
Fortpflanzung
Brütet zwischen 2 und 4 Meter hoch in der Vegetation (kleine Konifere, Obstbaum, Efeu, Geißblatt) oder in einem Baum. Baut ein kleines, solides Nest mit einer tiefen Mulde aus trockenen Gräsern, Moos und Spinnweben, das im Inneren mit Tierhaaren, Pflanzenhaaren und Wolle ausgekleidet wird. Legt 2-3mal jährlich, zuerst im März, dann von Mai bis Anfang Juli 3-4 grauweiße, rotbraun gefleckte Eier von 17 mm Größe. Brutdauer 13 Tage, Nestlingszeit 14-16 Tage.
Grünspecht
Picus viridis
Beschreibung
Größe 31-33 cm Spannweite 40-42 cm Gewicht 180-220 g Etwas kleiner als ein Eichelhäher; das Gefieder ist auf der Körperoberseite leuchtend grün, auf der Unterseite graugrün, mit einer roten Kopfplatte, die bis in den Nacken reicht; gelber Bürzel und weiße, schwarz umrundete Augen. Das Männchen hat einen roten, schwarz gesäumten Bartstreif, beim Weibchen ist er einheitlich schwarz. Die iberische Unterart "sharpei" hat keine schwarze Markierungen im Gesicht, und der Bartstreif des Männchens ist kräftiger rot. Fliegt wellenförmig. Scheuer und einzelgängerischer Vogel.
Sehr ortstreuer Standvogel, in ganz Europa außer in Nordeuropa, in Irland, auf Korsika, Sardinien und Sizilien.
Lebensraum
Laub- oder Mischwälder, Alleen, Waldlichtungen, Kulturland mit Gehölzen, Obstwiesen.
Nahrung
Holzfressende Insekten, Ameisen, die am Boden ausgegraben werden, Regenwürmer, Mollusken, auch Samen und Früchte. Die klebrige Zunge ist 5 mal so lang wie der Kopf.
Fortpflanzung
Brütet in einer Höhle in 2-8 Metern Höhe, im weichen Holz einer Pappel, einer Zitterpappel oder eines kranken Baumes. Benutzt manchmal alte Nisthöhlen vom Vorjahr oder alte Höhlen des Buntspechts. Legt Ende April-Mai 5-7 reinweiße Eier von 32 mm Größe. Brutdauer 17-19 Tage, Nestlingszeit 23-27 Tage. Trommelwirbel Trommelt sehr selten und schwacher als der Grauspecht, länger als 2 Sekunden, mit ähnlichem Rhythmus wie der Buntspecht.
Heckenbraunelle
Prunella modularis
Beschreibung
Größe 14,5 cm Spannweite 21 cm Gewicht 20 g Ähnelt dem Haussperling Weibchen, aber schlanker und mit dünnerem Schnabel. Oberseits braunschwarze Strichelung. Kopf und Gesicht bleigrau. Hüpft oft auf dem Boden. Flatternder Flug, wobei der Schnabel schräg nach unten zeigt.
Teilzieher, von September bis April überwintern die skandinavischen und die nordmitteleuropäischen Brüter in den südlicheren und westlichen Teilen Europas.
Lebensraum
Bewohnt Hecken und dichtes Gebüsch, Wälder und Koniferenschonungen, bis auf 2000 Meter Höhe. Kommt auch in Gärten und Parks der Städte vor.
Nahrung
Weichhäutige Insekten und Spinnentiere. Im Herbst und im Winter wird die Nahrung durch Sämereien ergänzt.
Fortpflanzung
Nest aus Zweigen, trockenen Gräsern und Moos, mit Wurzeln und Wolle gepolstert. Versteckt im Dickicht oder in dichten Bäumen. Legt zwischen April und Juli 4-5 blau-grüne Eier von 20 mm Größe. Die Brutzeit beträgt 13 Tage. Die Jungen verlassen das Nest nach zwei Wochen. Oft zwei Gelege pro Jahr.
Kleiber
Sitta europaea
Beschreibung
Größe 14 cm Gewicht 19-24 g Wird wegen der besonderen Art des Nahrungserwerbes auch Spechtmeise genannt. Spindelförmige, kurzhalsige Silhouette, Schwanz und Beine kurz, mit kräftigem und spitzem Schnabel; auffallend ist der langer schwarze Augenstreif. Die Körperoberseite ist graublau, die Unterseite je nach Unterart verschieden gefärbt : bei "caesia" aus West- und Mitteleuropa sind Bauch und Brust hell orangebraun, bei der skandinavischen Unterart "europaea" sind sie weiß, es gibt aber auch Übergangsformen zwischen beiden Unterarten. Die Flanken sind beim Männchen immer rotbraun und beim Weibchen heller rötlich. Bewegt sich hüpfend am Boden und an Baumstämmen kletternd, auch kopfüber nach unten. Fällt oft durch die laute, durchdringende pfeifende Stimme auf.
Standvogel ; brütet in ganz Europa außer in Nordskandinavien, in Irland, in Schottland, auf Korsika und Sardinien.
Lebensraum
Häufig in Laub- und Mischwäldern, Parks und Gärten mit großen Laubbäumen. Bevorzugt alte Eichen.
Nahrung
Insekten, Spinnen, trockene Früchte und Samen. Klemmt Nüsse, Bucheckern und andere harte Früchte in stark gefurchte Baumrinde und hämmert sie mit dem Schnabel auf, um an den Kern zu gelangen.
Fortpflanzung
Brütet zwischen 2 und 6 Meter hoch in einer Baumhöhle, die mit Schlamm soweit zugeklebt wird, das er gerade noch hineinpaßt. Daher auch der Name Kleiber, der sich von "Kleber" ableitet. Legt einmal jährlich im April-Mai 5-8 weiße, rotbraun gefleckte Eier von 19 mm Größe. Brutdauer 14-15 Tage, Nestlingszeit 23-25 Tage.
Nachtigall
Luscinia megarhynchos
Beschreibung
Größe 16,5 cm Gewicht 18-27 g Im Gelände meist nicht vom Sprosser zu unterscheiden, nur unter guten Beobachtungsbedingungen : Körperoberseite heller und wärmer braun, die graue Unterseite ist eher gelbbräunlich, der Schwanz deutlicher rotbraun, die Brust ungefleckt ; die Beine sind blaß gelbrosa. Jungvogel gleichmäßig gefleckt wie ein junges Rotkehlchen. Wie bei der Schwesterart singt das Männchen tags und nachts versteckt aus der Vegetation heraus; der Gesang fällt aber vor allem in der Dämmerung und nachts auf.
Zugvogel; fehlt in Irland und Schottland, wird in Nord-Osteuropa durch den Sprosser ersetzt. Überwintert im Sahel und im tropischen Afrika. Wegzug Ende Juli-Anfang Oktober, Heimzug Ende März-Anfang Mai.
Lebensraum
Wälder mit dichtem Unterholz : Laubwald, Dickicht, Parks und Gärten. Bevorzugt trockenere und mehr lichtdurchflutete Lebensräume als der Sprosser, geht im Bergland nicht höher als 1000 m.
Nahrung
Insekten und ihre Larven, Regenwürmer, Spinnen, im Sommer auch Beeren.
Fortpflanzung
Wie beim Sprosser : Baut gut versteckt oft direkt am Boden oder im Gebüsch, aber nie höher als 50 cm, ein Nest aus Blättern und trockenen Gräsern, das im Inneren mit feinem Material ausgelegt wird. Legt 1-2mal jährlich, Ende April-Mai und Ende Juni-Anfang Juli, 5-6 olivgrüne oder dunkelbraune Eier von 19 mm Größe. Brutdauer 14-15 Tage, die Jungvögel verlassen mit 12 Tagen das Nest und können mit 14 Tagen fliegen.
Pirol
Oriolus oriolus
Beschreibung
Größe 24 cm Gewicht 65-78 g So groß wie eine Amsel, mit rotem Schnabel. Das Männchen hat ein kontrastreiches, dottergelbes Gefieder, an Schwanz und Flügeln schwarz, die äußeren Steuerfederspitzen sind gelb. Das Weibchen ist auf der Körperoberseite olivgrün, die Unterseite ist weißlich mit dunklen Streifen, Flügel und Schwanz sind grünbraun, der Bürzel ist gelb. Der wellenförmige und schnelle Flug erinnert an einen Specht. Lebt gut getarnt in den Baumkronen und singt mit flötenden Strophen, die an den Gesang einer Amsel erinnern können.
Zugvogel ; brütet in ganz Europa außer auf den britischen Inseln, in Skandinavien und auf Sardinien. Überwintert im südlichen Teil Afrikas. Wegzug Ende Juli-September, Heimzug April-Mai.
Lebensraum
Alte Laubwälder, Kulturland mit Wäldchen, Parks, Pappelwälder und Alleen.
Nahrung
Insekten und ihre Larven, Spinnen, Schnecken, Früchte.
Fortpflanzung
Das Nest wird 15-20 Meter hoch kunstvoll in eine Astgabel geflochten. Es besteht aus Fasern, Baststreifen, trockenen Gräsern, Stroh, Kokonseide und Spinnweben, die fest miteinander verwoben werden. Legt einmal jährlich in der zweiten Maihälfte 3-4 weiße, purpurbraun gefleckte Eier von 31 mm Größe. Brutdauer 14-15 Tage, Nestlingszeit 14-15 Tage.
Schwarzspecht
Dryocopus martius
Beschreibung
Größe 45-47 cm Spannweite 64-68 cm Gewicht 300-350 g Größter europäischer Specht, von der Größe einer Krähe. Ganz schwarzer Körper, mit beim Männchen roter Kopfplatte, die beim Weibchen zu einem roten Nackenfleck reduziert ist. Der Schnabel ist weißlich und grau, die Iris hell. Fliegt über große Distanzen mit gerader Flugbahn, dabei ist der Flügelschlag flatternd und unregelmäßig, als ob ein plötzliches Absinken kompensiert werden müßte ; erst kurz vor der Landung nimmt er den spechttypischen Wellenflug an, wobei die Flügel in den Gleitphasen angelegt werden.
Standvogel in Europa, fehlt auf den Britischen Inseln, auf dem größten Teil der Iberischen Halbinsel und Italiens. In manchen Jahren treten auch Wanderungen nach außerhalb des Brutareals auf.
Lebensraum
Alte Laub- und Mischwälder, seltener reine Nadelwälder, manchmal in lichten Gehölzen.
Nahrung
Insekten : vor allem Käfer und ihre Larven, Ameisen, auch Kirschen, Konoiferensamen, Rinde und Saft junger Bäume.
Fortpflanzung
Baut eine Nisthöhle 10-20 m hoch meist in eine Buche oder Fichte, der Eingang ist oval, und die 50-80 cm tiefe Höhle wird mit Spänen ausgelegt. Legt von Mitte April-Mai 3-4 weiße Eier von 34 mm Größe. Brutdauer 12-14 Tage, Nestlingszeit 27-28 Tage. Trommelwirbel Trommelt kräftig und regelmäßig auf einem großen abgestorbenem Baum, manchmal auf einem Holzmast. Dauer 2-3 Sekunden, mit etwa 20 Schlägen; das Weibchen trommelt auch.
Tannenmeise
Parus ater
Beschreibung
Größe 11,5 cm Gewicht 8-10 g Kleine Meise mit schwarzem Kopf und schwarzer Kehle, Wangen und Nacken sind weiß. Körperoberseite graubraun, Unterseite schmutzig weiß mit leicht rotbrauner Färbung am Bauch. Auf den Flügeln hat sie zwei weiße Bänder. Sehr lebendig und ruffreudig.
Teilzieher ; brütet in ganz Europa außer in Nordskandinavien; im Herbst allgemeine Zugbewegung in die gemäßigte atlantische Zone und ins Mittelmeergebiet ; vor allem die nordischen Populationen, die in dieser Zeit von Fichtensamen leben, unternehmen bei Nahrungsmangel invasionsartige Wanderungen.
Lebensraum
Vor allem Nadel- oder Mischwälder, eher im Hochland; selten in reinen Laubwäldern.
Nahrung
Sucht in den Baumkronen an den äußeren Zweigen nach Nahrung. Im Sommer Insekten und Spinnen; im Winter Samen, vor allem von Nadelbäumen.
Fortpflanzung
Brütet in einer Baumhöhle, einem Baumstumpf oder einer Steinmauer und nutzt manchmal alte Nester von anderen Tieren. Das Nest aus Moos und Spinnenweben wird mit Tier- und Pflanzenhaaren sowie Federn ausgekleidet. Legt 1-2 mal jährlich 8-10 weiße, rostrot gefleckte Eier von 15 mm Größe. Brutdauer 14 Tage, Nestlingszeit 16-19 Tage.
Uhu
Bubo bubo
Beschreibung
Größe 60-75 cm Spannweite 160-188 cm Gewicht W:2300-3000 g, M:1500-2000 g Die größte Eule Europas, die weiter südlich in mehreren helleren und kleineren Unterarten vertreten ist. Kräftige Silhouette, Augen orange, gut sichtbare, 8-9 cm große Federohren ; das tarnfarbene, hellbraune Gefieder ist oberseits dunkelbraun gefleckt, unterseits gestreift und gestrichelt mit einer helleren Kehle. Lautloser Flug : kurzer Schwanz, lange breite Flügel, recht spitzer Kopf; die flachen, schnellen Flügelschläge wechseln mit langen Gleitphasen ab.
Standvogel (einjährige Jungvögel streifen auf der Suche nach geeigneten Brutrevieren umher); brütet in ganz Europa außer im Westteil der Iberischen Halbinsel, im Nordwesten Frankreichs, auf den Britischen Inseln, in Holland und in Dänemark.
Lebensraum
In unterschiedlichen Lebensräumen, von großen Wäldern bis zu Wüstengebieten, oft an Felsen, Schluchten oder Steilwände gebunden, wo die Brut auf einem geschützten Felsband stattfindet. In Nordeuropa in Küstennähe.
Nahrung
Abwechslungsreich. Vögel bis zur Größe von Eiderenten : Stelzvögel, Wassergeflügel, Greifvögel wie Falken, Schleiereule, Rabenvögel, Säugetier bis zu Fuchsgröße, frißt auch Igel ; manchmal Amphibien, Reptilien, Fische, Insekten. Jagt im Flug oder von einer Warte aus. Gewöllegröße : 90-100 mm lang und 25-30 mm dick.
Fortpflanzung
Brutplatztreu. Nest unter einem Überhang, auf einem Felsband, in einer Grotte, manchmal in einem hohlen Baum oder inmitten von Knochenteilen und Gewölleresten der Vorjahre auf dem Boden, aber immer sehr abgelegener, durch Pflanzen verborgener Zugang. Legt im März-April 2-4 weiße Eier von 60 mm Größe. Das Weibchen bebrütet sie 32-35 Tage, die Jungvögel verlassen mit 5-6 Wochen das Nest und sind mit 8 Wochen flugfähig. Sie bleiben wie bei den anderen Eulen noch lange von den Eltern abhängig.
Waldbaumläufer
Certhia familiaris
Beschreibung
Größe 12,5 cm Gewicht 8-12 g Von weitem nicht vom Gartenbaumläufer zu unterscheiden. Körperoberseite braun, Unterseite reiner weiß als bei der Zwillingsart. Von nahem sieht man die hellere Unterseite, den auch vor dem Auge hellen Überaugenstreif, die längere Hinterzehe und den etwas kürzeren und geraderen Schnabel sowie die andere Flügelzeichnung. Bewegt sich spiralförmig an Baumstämmen und Ästen hüpfend nach oben und sucht dabei nach Nahrung. Oft mit Meisentrupps vergesellschaftet. Der Gesang unterscheidet sich deutlich von dem des Gartenbaumläufers : längere Strophe mit absteigendem Triller am Ende.
Standvogel, mit Tendenz zur Winterflucht vor allem der nördlichen und östlichen Populationen. Nordischer Brutvogel, brütet von den Britischen Inseln, Skandinavien und Mitteleuropa ostwärts, lokal auch in Frankreich. Im Mittelmeergebiet in den höheren Lagen (Spanien, Italien, Griechenland).
Lebensraum
Unterschied zum Gartenbaumläufer : Parks und Wälder, oft Nadelwälder, bis 1800 Meter Höhe. Bevorzugt Bäume mit glatter Borke.
Nahrung
Insekten und ihre Eier, Larven und Puppen, kleine Schnecken, Asseln.
Fortpflanzung
Brütet selten in einem Holzhaufen oder einer Mauerspalte, vorzugsweise direkt am Stamm hinter leicht abstehenden Rindenstücken. Baut ein manchmal recht tiefes Nest aus Zweigen, alten Blättern und Moos, das mit Pflanzenfasern und Haaren ausgekleidet wird. Legt 1-2mal jährlich, von April-Mai und Ende Mai-Juni 5-6 weiße, rotbraun gepunktete Eier von 16 mm Größe. Brutdauer 15 Tage, die Jungvögel sind mit 16-17 Tagen flügge.
Weidenmeise
Parus montanus
Beschreibung
Größe 11,5 cm Gewicht 9-12 g Körperoberseite hellbraun, Unterseite cremeweiß, Kopfplatte und Kehllatz schwarz. Unterscheidet sich von der Sumpfmeise im frischen Gefieder durch das helle Flügelfeld und den ausgedehnteren Kehllatz, die schwarze Kopfplatte ist eher matt und nicht glänzend. Am besten sind die beiden Arten an den Rufen und am Gesang zu unterscheiden. Es gibt mehrere Unterarten, deren Abgrenzung nicht ganz eindeutig ist. Die Nominatform "montanus" aus den Alpen ist kräftiger und grauer als die Flachlandformen und hat weiße Wangen, der Gesang ist etwas unterschiedlich.
Standvogel; brütet in ganz Europa, fehlt aber in Spanien, in fast ganz Italien, in Westfrankreich, Irland und Schottland. Nördliche Populationen ziehen zum Teil im Herbst Richtung Süden.
Lebensraum
Sehr seßhaft : bevorzugt dichtes, mit Weiden bestandenes Unterholz an Flußufern oder in Verlandungszonen und Mooren, im Gebirge Laubund Nadelwälder bis zur Baumgrenze in ungefähr 1700 Meter Höhe.
Nahrung
Insekten und ihre Larven, Spinnen, im Gebirge Samen von Nadelbäumen.
Fortpflanzung
Brütet in Bodennähe bis in 4-5 Meter Höhe in einer selbstgehackten Höhle in Baumstümpfen oder morschen Bäumen. Das Nest besteht aus einer dicken Schicht aus Holzfasern, Spänen und trockenen Gräsern, das Innere wird mit Haaren und Wolle ausgekleidet. Die alpine Unterart "montanus" legt 1-2mal jährlich Ende Mai-Anfang Juni und Ende Juli , die Flachlandformen schon ab Mitte April 6-8 weiße, rotbraun gefleckte Eier von 15,5 mm Größe, die genauso aussehen wie die der Sumpfmeise. Brutdauer 13-14 Tage, Nestlingszeit 17-19 Tage. Brutbeginn im Flachland schon in der zweiten Aprilhälfte.
Wintergoldhähnchen
Regulus regulus
Beschreibung
Größe 9 cm Gewicht 5-7 g Zusammen mit dem Sommergoldhähnchen kleinster Vogel Europas. Der beim Weibchen lebhaft gelbe, beim Männchen am Hinterkopf und im mittleren Bereich orangefarbene Scheitel wird seitlich durch zwei schwarze Bänder begrenzt. Körperoberseite olivgrün, Unterseite rahmfarben grau. Mit doppelter, gut sichtbarer weißer Flügelbinde und kurzem Schwanz. Hält sich meist in den Baumkronen auf und ist daher, obwohl wenig scheu, schwer zu beobachten. Fliegt oft wie ein Kolibri schwirrend auf der Stelle. Im Winter bilden sich lockere kleine Trupps, die mit Meisen vergesellschaftet sind. Sehr hohe, wispernde Stimme.
Teilzieher ; brütet in fast ganz Europa außer auf dem größten Teil der Iberischen Halbinsel, Nordskandinavien und im südliche Osteuropa. In Mittel- und Westeuropa ganzjährig, mit allgemeiner Zugbewegung Richtung Süden. Zugbewegungen September-Oktober und April-Mai.
Lebensraum
Vor allem Nadelwälder mit Fichten, auch Mischwälder. Im Gebirge bis zur Waldgrenze, teilt sich den Lebensraum mit dem Sommergoldhähnchen. Leidet unter strengen Wintern.
Nahrung
Sehr kleine Insekten, ihre Eier und Larven, kleine Spinnen, wie beim Sommergoldhähnchen, aber vorwiegend von den Astunterseiten.
Fortpflanzung
Das Nest wird oft recht hoch, manchmal auch in Augenhöhe an herunterhängenden Zweigen gebaut und ist eine nach oben hin offene Kugel, die aus Moos, Flechten und Spinnweben besteht; das Innere wird mit Federn ausgekleidet. Legt 2mal jährlich, Ende April-Mai und im Juli, 7-8 weiße, rotbraun gepunktete Eier von 14 mm Größe. Brutdauer 16 Tage, Nestlingszeit 18-20 Tage.
fotolulu 2022 © Copyright
"Wer Bilder klaut bekommt Ärger - wer fragt bekommt sie in der Regel für die private und wissenschaftliche Nutzung geschenkt!“